Weihnachtliche Bergparaden im Erzgebirge
- Redaktion IKE (ISGV)
Mit dem Beginn der Adventszeit fangen im Erzgebirge wieder die Lichter und Schwibbögen an zu leuchten. Viele weihnachtliche Traditionen und auch das Kunsthandwerk sind eng mit der Bergbaugeschichte verbunden. So finden alljährlich von Ende November bis Weihnachten Bergparaden in verschiedenen Regionen des Erzgebirges statt. Geschmückt mit Abzeichen und ausgestattet mit Arbeitsgeräten marschieren die Bergkameradinnen und Bergkameraden zu Musik im Berghabit durch die Orte.
Bergparaden erinnern an die längst vergangene Zeit des florierenden Bergbaus, indem die verschiedenen Bergbauberufe visualisieren: begleitet von Bergmusik schreiten Berghauptmann und Berggeschworene, auch Altväter voran. Berg- bzw. Knappschaftsfahnen und Schlegel und Eisen werden getragen. Weiterhin marschieren Bergleute und Knappen in ihren unterschiedlichen Uniformen, so z.B. Steiger, Häuer, Bergmaurer, Hüttenarbeiter u.a. Die Offizianten tragen die Barde, die Häuer die Grubenlampe und die Hüttenleute und Zimmerlinge ihr Werkzeug.
2016 sind „Bergparaden und Bergaufzüge in Sachsen“ in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Sie erinnern als identitätsstiftende Tradition, an die historische Bedeutung des Bergbaus in Sachsen. Seit 2023 ist auch das Singen des Steigerliedes immaterielles Kulturerbe verzeichnet. Das Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge befindet sich im Sächsischen Landesverzeichnis und im aktuellen Bewerbungsturnus um die Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis.
Die diesjährige Auftaktbergparade findet am 30. November in Chemnitz statt. Die Abschlussbergparade am 22. Dezember in Annaberg-Buchholz. Weitere Bergparaden finden in zahlreichen Erzgebirgsstädten statt. Eine Auflistung dieser finden Sie auf der Homepage des Knappenvereins.